Diabetes

Diabetes Typ 2: Mit einem gesunden Lebensstil gegen die Volkskrankheit!

Diabetes – wichtige Hintergründe, Ursachen und Symptome 

Bei Diabetes mellitus handelt es sich um eine chronische Stoffwechselerkrankung, die einen zu hohen Blutzuckerspiegel zur Folge hat. Ist von Diabetes die Rede, so wird zwischen Typ-1- und Typ-2-Diabetes unterschieden. Während Typ-1-Diabetes häufig im Kindes- oder Jugendalter beginnt, entsteht Typ-2-Diabetes erst zu einem späteren Zeitpunkt des Lebens.

Wie entsteht Diabetes Typ-2?

Bei Diabetes Typ-2 handelt es sich um die Folge einer Insulinresistenz. Eine Insulinresistenz hat zur Folge, dass die Körperzellen schlechter auf Insulin ansprechen. Das Hormon Insulin entsteht in der Bauchspeicheldrüse und hat die Aufgabe, den im Blut befindlichen Zucker in die Zellen zu schleusen.

Nimmt die Insulinresistenz der Zellen zu, reagiert der Organismus kompensatorisch mit einer verstärkten Insulinausschüttung. Dies geschieht so lange, bis sich die zunehmende Insulinresistenz auf diesem Wege nicht mehr ausgleichen lässt.

Die negative Folge: Es verbleibt immer mehr Zucker im Blut, das von den Zellen nicht mehr aufgenommen wird – der Blutzuckerspiegel steigt. Häufig geschieht dies zunächst unbemerkt, was aber nicht bedeutet, dass dies gesundheitlich unbedenklich ist. Im Gegenteil, denn erhöhte Blutzuckerwerte können die Blutgefäße, Nerven und viele Organe schädigen. Das Risiko von schweren Folgeerkrankungen steigt (u. a. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall).

Das Risiko, eine Insulinresistenz auszubilden, kann erblich bedingt erhöht sein. Dennoch besteht die Möglichkeit, das Erkrankungsrisiko durch einen gesunden Lebensstil drastisch zu senken. Nicht umsonst gilt Diabetes Typ-2 als echte Wohlstandskrankheit, denn seine Entstehung hängt eng mit den modernen Lebensgewohnheiten der Menschen zusammen.

Vor allem die folgenden Faktoren begünstigen die Entstehung:

  • Übergewicht
  • Ungesunde Ernährung
  • Bewegungsmangel
  • Chronischer Stress
  • Rauchen
  • Erbliche Veranlagung

Am ehemals “Altersdiabetes” genannten Typ–2–Diabetes erkranken auch immer mehr Kinder und Jugendliche.

Auch wenn die genauen Ursachen von Typ–2–Diabetes zum Teil noch unbekannt sind, zeigt sich stark zunehmend – sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen – welche einen eher ungesunden Lebensstil, mit falscher Ernährung, zu wenig Esspausen, Bewegungsmangel und Übergewicht, dass dies die Entwicklung der Insulinresistenz fördert.

Besonders der Mix aus allen genannten Faktoren erhöht das Risiko erheblich, an Diabetes Typ-2 zu erkranken.

Der übermäßige Konsum von Fertiggerichten, Getreideprodukten aus Weißmehl, viele tierische Lebensmittel, zu große Mahlzeiten, stark zuckerhaltigen Lebensmitteln, sowie mangelnde Essenspausen  führen nicht nur zu starken Blutzuckerschwankungen, sondern erhöht zudem das Risiko, übergewichtig zu werden.

Vor allem das innere Bauchfett (Viszeralfett) steigert das Risiko der Insulinresistenz signifikant. Aber auch Stress und Schlafmangel können eine Resistenz der Zellen gegenüber Insulin begünstigen. Vor allem die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol führt zu einem steigenden Blutzuckerspiegel.

Aber auch die steigende Lebenserwartung der Menschen spielt den steigenden Diabetes-Fallzahlen in die Karten, denn vor allem im hohen Alter nehmen die Diabetes-Erkrankungen zu.

Wie macht sich Diabetes bemerkbar und wie wird er behandelt?

Besonders tückisch: Diabetes kann lange Zeit unbemerkt bleiben! Nicht selten wird die Erkrankung zufällig erkannt.

Dennoch bestehen einige Symptome, die auf hohe Blutzuckerwerte zurückzuführen sind:

  • Vermehrtes Wasserlassen
  • Intensiveres Durstgefühl
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Schlechte Wundheilung
  • Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen

Da die genannten Symptome allerdings sehr unspezifisch sind, lassen sich diese Punkte selten mit einer Diabetes-Erkrankung in Verbindung bringen.

Um Diabetes zu behandeln, wird zunächst versucht, den Lebensstil der betreffenden Person zu optimieren. Dies kann konkret bedeuten: regelmäßige Bewegung, eine angepasste Ernährung mit mehr Essenspausen zwischen den Mahlzeiten, regelmäßige Fastenkuren zur Erholung der Bauchspeicheldrüse.

Diese Maßnahmen dienen dem Ziel, die Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin zu verbessern, wodurch die Ausschüttung von Insulin verringert werden soll.

Gelingt dies nicht ausreichend, so können Medikamente ins Spiel kommen. Wenn auch diese nicht die gewünschte Wirkung erzielen, erfolgt die Behandlung über das Spritzen von Insulin. 

Wie schütze ich mich vor Diabetes Typ-2?

Der beste Schutz vor Diabetes Typ-2 besteht in einem gesunden Lebensstil, der durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung, wenig Stress sowie ausreichend Bewegung gekennzeichnet ist.

Vor allem die Ernährung spielt eine wichtige Rolle in der Diabetes-Prävention. Achte auf eine bedarfsgerechte Energiezufuhr, um Übergewicht zu vermeiden. Integriere hochwertige und naturnahe Lebensmittel in deine Ernährung und verzichte auf hoch verarbeitete Lebensmittel, Weißmehl-Produkte und stark zuckerhaltige Nahrungsmittel, die starke Blutzuckerschwankungen auslösen.

Sehr wichtig sind auch regelmäßige Essenspausen zwischen den Mahlzeiten. Etwa 5 Stunden und das intermetierende Fasten vom Abendessen bis zum Frühstück (16 Stunden Pause) sowie auch regelmäßige Fastenkuren, führen nach Erfahrungen zu einer Erholung der Bauchspeicheldrüse und natürlich auch allen anderen Verdauungsorganen.

Vor allem Ballaststoffe sind Gold wert, denn sie unterstützen nicht nur die Verdauung, sondern können zudem den Blutzuckerspiegel senken und unterstützen dadurch den Zuckerstoffwechsel. Grundsätzlich ist eine ballaststoffreiche Ernährung ein wichtiger Bestandteil im täglichen Umgang mit Diabetes.

Wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Folge führt eine ballaststoffreiche Ernährung zu Verbesserungen der Blutzuckerwerte, der Blutfettwerte und des Körpergewichtes. Ebenfalls wurde ein geringeres vorzeitiges Sterblichkeitsrisiko beobachtet, wenn Erwachsene mit Diabetes eine ballaststoffreiche Ernährung verfolgt haben. (2)

Im Rahmen einer weiteren Meta-Analyse wurde festgestellt, dass der erhöhte Verzehr von Obst (vor allem Beeren), grünem Blattgemüse, gelbem Gemüse, Kreuzblütlergemüse (Blumenkohl, Brokkoli & Co.) oder deren Ballaststoffen mit einem geringeren Risiko einhergeht, an Diabetes Typ-2 zu erkranken. (3) Außerdem bestehen Hinweise darauf, dass eine Kombination aus Vitamin D und einer ballaststoffreichen Ernährung dabei helfen kann, die Prävalenz von Diabetes zu reduzieren. (4)

Generell bestehen zudem Erkenntnisse, dass eine Ernährung, die vermehrt aus pflanzlichen Nahrungsmitteln und weniger aus tierischer Kost besteht, das Risiko einer Insulinresistenz, Prädiabetes und Diabetes Typ-2 senken kann.

(5) Ähnliche Indizien liefert eine Studie, in der tierisches Protein durch pflanzliches Protein ersetzt wurde, was zu leichten Verbesserungen der glykämischen Kontrolle bei Menschen mit Diabetes geführt hat. (6) Pflanzenbasierte Ernährungsformen, die dem Körper viele sekundäre Pflanzenstoffe und Bitterstoffe liefern, scheinen also sowohl präventiv als auch therapeutisch viele Vorteile im Kampf gegen Diabetes Typ-2 zu versprechen.

Interessante Auswirkungen des Verzehrs von roher roter Beete auf Stoffwechselmarker und kognitive Funktionen bei Typ-2-Diabetes-Patienten

(7) Folgende Studie zielte darauf ab, die Auswirkungen des Verzehrs von roher roter Bete auf Stoffwechselmarker und kognitive Funktionen bei Patienten mit Typ-2-Diabetes zu untersuchen.

In einer quasi-experimentellen Studie nahmen 44 Typ-2-Diabetes-Patienten (57 ± 4,5 Jahre) 8 Wochen lang rohe Rote Beete (100 g täglich) zu sich. Metabolische Marker einschließlich Körpergewicht, Glukose- und Lipidprofilparameter, entzündliche und oxidative Stressmarker, Paraoxonase-1-Aktivität, hepatische Enzyme, Blutdruck und kognitive Funktion wurden zu Beginn und am Ende von 8 Wochen gemessen.

Ergebnisse: Der Verzehr von roher roter Beete führte zu einer signifikanten Abnahme des Nüchternblutzuckerspiegels (FBS) (-13,53 mg/dl), des glykosylierten Hämoglobins (HbA1c) (-0,34 %), des Apolipoproteins B100 (ApoB100) (-8,25 mg/dl), Aspartataminotransferase (AST) (-1,75 U/L), Alaninaminotransferase (ALT) (-3,7 U/L), Homocystein (-7,88 μmol/l), systolischer (-0,73 mmHg) und diastolischer Blutdruck (-0,34 mmHg) , und ein signifikanter Anstieg der gesamten antioxidativen Kapazität (TAC) (105 μmol/L) und der kognitiven Funktionstests (alle P- Werte <0,05). Andere Variablen änderten sich nach der Intervention nicht signifikant.

Schlussfolgerungen: Der Verzehr von roher roter Beete über 8 Wochen bei T2DM-Patienten hat positive Auswirkungen auf die kognitive Funktion, den Glukosestoffwechsel und andere Stoffwechselmarker.

Gesunde Ernährung für mehr Balance und Energie und ein geringeres Diabetes-Risiko muss nicht kompliziert sein. Wir bei JOY NATURALS möchten mit Wissensvermittlung, Bewusstseinsschaffung einfachen Kochkursen und jede Menge gesunder Rezepte, dabei helfen, die stark steigenden Zahlen an Diabetes Typ-2 Neuerkrankungen einzudämmen. Lasse dich gerne von unseren Rezepten inspirieren oder besuche uns bei einem unserer nächsten cooking:DAY Termine.

 
Fazit: Diabetes Typ-2 ist auf dem Vormarsch – ein gesunder Lebensstil ist der beste Schutz vor der Volkskrankheit

Schlechte Ernährungsgewohnheiten, Bequemlichkeit und chronischer Stress zählen für viele Menschen leider zum Alltag. All diese Faktoren begünstigen das Risiko, an Diabetes Typ-2 zu erkranken und somit mit erheblichen Einschränken und Gesundheitsrisiken leben zu müssen.

Soweit muss es aber nicht kommen, denn selbst bei erblicher Vorbelastung ist es mit einem gesunden Lebensstil möglich, das Erkrankungsrisiko deutlich zu senken. Viel Bewegung, kein Übergewicht, wenig Stress und eine gesunde Ernährung sind die Faktoren, die dich vor Diabetes Typ-2 schützen können. Vor allem eine ballaststoffreiche Ernährung mit einem hohen Anteil an pflanzlicher Kost unterstützt dein Blutzucker-Management ideal.

 

Quellen

(1)    Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, „Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2020“, unter: https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/fileadmin/user_upload/06_Gesundheitspolitik/03_Veroeffentlichungen/05_Gesundheitsbericht/2020_Gesundheitsbericht_2020.pdf, letzter Zugriff am 02.06.2021

(2)    Andrew N Reynolds, Ashley P Akerman, Jim Mann, NCBI, „Dietary fibre and whole grains in diabetes management: Systematic review and meta-analyses“, unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32142510/, letzter Zugriff am 02.06.2021

(3)    Ping-Yu Wang, Jun-Chao Fang, Zong-Hua Gao, Can Zhang, Shu-Yang Xie, NCBI, „ Higher intake of fruits, vegetables or their fiber reduces the risk of type 2 diabetes: A meta-analysis“, unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26816602/, letzter Zugriff am 02.06.2021

(4)    Jung Hyun Kwak, Yoon-Hyeong Choi, Jean Kyung Paik, NCBI, „Vitamin D Status, Fiber Intake, and Type 2 Diabetes in U.S. Adults“, unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32392443/, letzter Zugriff am 02.06.2021

(5)    Zhangling Chen, Maria Geertruida Zuurmond, Niels van der Schaft, Jana Nano, Hanneke Anna Hendrikje Wijnhoven, Mohammad Arfan Ikram, Oscar Horacio Franco, Trudy Voortman, NCBI, „Plant versus animal based diets and insulin resistance, prediabetes and type 2 diabetes: the Rotterdam Study“, unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29948369/, letzter Zugriff am 02.06.2021

(6)    Effie Viguiliouk, Sarah E Stewart, Viranda H Jayalath, Alena Praneet Ng, Arash Mirrahimi, Russell J de Souza, Anthony J Hanley, Richard P Bazinet, Sonia Blanco Mejia, Lawrence A Leiter, Robert G Josse, Cyril W C Kendall, David J A Jenkins, John L Sievenpiper, NCBI, „Effect of Replacing Animal Protein with Plant Protein on Glycemic Control in Diabetes: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials“, unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26633472/, letzter Zugriff am 02.06.2021

(7)  Aliahmadi M, Amiri F, Bahrami LS, Hosseini AF, Abiri B, Vafa M. Effects of raw red beetroot consumption on metabolic markers and cognitive function in type 2 diabetes patients. J Diabetes Metab Disord. 2021 Apr 21;20(1):673-682. doi: 10.1007/s40200-021-00798-z. PMID: 34222085; PMCID: PMC8212206. unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34222085/